Trump warnt Israel vor Einmischung in Syrien
US-Präsident Donald Trump hat Israel vor einer Einmischung in Syrien gewarnt. "Es ist sehr wichtig, dass Israel einen starken und aufrichtigen Dialog mit Syrien aufrechterhält und dass nichts geschieht, was Syriens Entwicklung zu einem florierenden Staat stören könnte", schrieb Trump am Montag in seinem Onlinedienst Truth Social. Es gebe eine "historische Gelegenheit", um die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu verbessern.
Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa arbeite an guten Beziehungen zu Israel, schrieb Trump weiter. Dafür gebe es nun eine "historische Gelegenheit". Trump hatte al-Scharaa im November im Weißen Haus empfangen und ihn als starken Anführer gelobt.
Nach einer Reihe israelischer Luftangriffe in Syrien hatte al-Scharaa im September Verhandlungen über ein gemeinsames Sicherheitsabkommen angekündigt. Sie sollen die israelische Armee zum Rückzug aus Gebieten bewegen, die sie nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember besetzt hatte.
Nach Assads Sturz hatte Israel hunderte Luftangriffe in Syrien ausgeführt und Truppen in die Golan-Pufferzone im Südwesten Syriens entsandt. Israel sieht sich zudem als Schutzmacht der Drusen, die sich in der südsyrischen Region Suwaida Kämpfe mit sunnitischen Beduinenstämmen und Regierungstruppen liefern.
Syrien und Israel befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand. Der jahrzehntelange Konflikt zwischen beiden Ländern dreht sich vor allem um die von Israel besetzten Golanhöhen. Im Jom-Kippur-Krieg von 1973 hatte Syrien erfolglos versucht, das von Israel im Sechstagekrieg 1967 eroberte Gebiet zurückzuerlangen - 1974 einigten sich beide Länder mit dem sogenannten Truppenentflechtungsabkommen auf einen Waffenstillstand. Die UNO richtete eine Pufferzone auf den Golanhöhen ein.
A.Cuschieri--JdM